Der kleine Lord

Der kleine Lord

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Buchdaten:

Titel: Der kleine Lord
Autor: Frances Hodgson Burnett, Jan Reiser
Übersetzt von: Gundula Müller-Wallraf
Verlag: Knesebeck
Format: 19.5 x 23.5 cm, gebunden mit SU
Seitenanzahl: 192
Alter: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-95728-303-0
Preis: 30,80€ (A) 30€ (D)

Zum Buch:

Ich muss gestehen für Kinderbuch-Klassiker habe ich eine Schwäche. Sie tragen Lebensumstände einer anderen Zeit in die Moderne und bringen so Kindern, wie Erwachsenen, die gesellschaftlichen Regeln und Verhältnisse eines Lebens lange bevor ihr eigenes den Anfang fand nahe. Zumindest ist das beim kleinen Lord so. Dem Schutzeinband kann man entnehmen, dass die Autorin Frances Hodgson Burnett es meisterlich verstand reale Umstände mit fantastischen Charakteren zu verbinden und hat mit diesem Talent und ihrer Liebe zu Kindern Titel geschaffen, die noch heute gerne gekauft werden.
Ich für  meinen Teil gebe zu von dem Buch und auch der Filmadaption gewusst zu haben, aber weder das eine noch das andere näher inspiziert zu haben. Mit dieser Ausgabe vom Knesebeck-Verlag, gespickt mit herrlichen Illustrationen und liebevoll neu übersetzt, wurde es komplett entstaubt und für jedes schicke Kinderzimmer salonfähig gemacht. Man schlägt das Buch auf, bezirzt vom schönen Einband und taucht augenblicklich in die Welt des kleinen Cedric ein, der in ärmlichen Umständen aufwächst, aber so reich mit Liebe beschenkt wird, dass ihm sein Leben nicht glücklicher erscheinen könnte. Seine Gabe das Leben und alles und jeden darin mit Freundlichkeit und Wohlwollen zu betrachten ist so überzeugend, dass sie selbst den größten Misanthrop ansteckt und verzückte rosa Bäckchen aufhaucht. Die farbenfrohen und kontrastierten Bilder von Jan Reiser tun ihr Übriges, um den Leser auf eine wunderbare Wohlfühlreise in vergangene Zeiten fort zu tragen.

Blick ins Buch:

Abschließende Worte:

Ich habe diese Lektüre inhaltlich und visuell sehr genossen. Ein willkommener Ausbruch aus den beruflich bedingten Familiendramen und deren Auswirkungen auf die Kleinsten. Märchenhaft verklärt, aber ein schöner Trost mit – Achtung Spoiler! – Happy End!

Franziska Schriftzug 2

Bäume

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Buchdaten:

Titel: Bäume
Autoren: Piotr Socha und Wojciech Grajkowski/ Thomas Weiler (Übers.)
Verlag: Gerstenberg
Format: 27,5 x 37,5 cm; gebunden
Seitenanzahl: 80 Seiten
Alter: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-8369-5654-3
Preis: EUR (D) 25.00 | EUR (A) 25.70 | SFr 32.50

Zum Buch:

Es gibt Bücher, die sieht man und es ist Liebe auf den ersten Blick! Bei „Bäume“ (und „Bienen“ gleichermaßen) war das so. Das beeindruckende Format und das gewinnende Porträt eines Baumgeistes am Cover lockten mich unwiderstehlich, es genauer unter die Lupe zu nehmen. Was auf den ersten Blick wie ein riesenhaftes, dickes Bilderbuch aussieht, erweist sich beim Lesen, als komplexes Sachbuch zum Thema, das von vielen Seiten beleuchtet wird. Die abwechslungsreichen, großformatigen Illustrationen/Tafeln laden zum genauen Betrachten ein und das sollte man auch, um beim Lesen des nebenstehenden Textes das Referenzbild zur Nummer leicht zu finden. Die Doppelseiten werden als Tafel in römischen Zahlen nummeriert und es kommt häufig vor, dass in einem Text ein Querverweis auf Tafel XY geschrieben steht. Das Buch ist also in sich vernetzt, kann aber gleichzeitig gemütlich Tafel, für Tafel genossen werden. Denn die seitlichen Texte wirken zwar kurz, bieten aber viel Information und neues Sachwissen.
Für die Illustrationen im Buch habe ich nur ein Wort: köstlich! Irgendwie lustig und gleichzeitig akkurat stellen sie komplexe Objekte einfach dar ohne Verniedlichung. Für Freunde von Wimmelbildern sind auch ein paar Juwelen drin zu finden! Meine persönlichen Highlights sind Tafel 1 der mexikanische Lebensbaum, der vor Farben und Lebendigkeit fast übergeht, und der Stammbaum Tafel 27, auf dem es so viel zu entdecken gibt, dass es eine wahre Freude ist.
Für mich stellt das Buch eine gelungene Fusion von Kunstschatz und Sachwissen dar und darf in keinem Bücherregal fehlen!

Auf der Verlagsseite habe ich noch diese Zusatzbroschüre „Aus dem Blätterwald“ zum Ausdrucken gefunden. Für den geneigten Leser kann man da für den Unterricht tolle weiterführende Ideen umsetzen (Beantworte folgende Fragen/Sind diese Aussagen richtig oder falsch? etc.). Auch auf Antolin ist das Buch mit drei Quizzes vertreten.

Blick ins Buch:

Abschließende Worte:

Von der Definition eines Baumes über Wurzelarten bis Bäumen in Religion und Legenden ist alles darin zu finden. Ein Glossar vermisst man zwar, aber das wird durch viel Liebe zum Detail und Hintergrundrecherche ausgeglichen.

Franziska Schriftzug 2

So ein Mist

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–>  Leseprobe  <–

Buchdaten:

Titel: So ein Mist!
Autorin: Melanie Laibl
Illustratorin: Lili Richter
Verlag: Tyrolia
Format: 298 mm x 241 mm
Seitenanzahl: 48
Alter: ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-7022-3698-4
Preis: 19,95€ (A u. D)

Zum Buch:

Im Bereich der Volksschule, aber natürlich auch im Alltagsleben stellen sich immer wieder die Fragen nach der Mülltrennung, was mit unseren Abfällen passiert und wie man die negativen Folgen auf die Umwelt verbessern kann. Oft habe ich schon nach Büchern gesucht, die diesen Fragen nachgehen und die Antworten interessant und lehrreich aufbereiten. Mit „So ein Mist: Von Müll, Abfall und Co“ tätigte ich einen absoluten Goldgriff. Es ist ernsthaft ohne den mahnenden Zeigefinger zu heben, gleichzeitig lockern Sprachspiele und amüsante Zusatzinfos auf. Die ungewöhnlichen Zeichnungen veranschaulichen den Text und laden durch ihr Detailreichtum zum Verweilen ein.

Mist hat viele Seiten – diesen Untertitel des ersten Kapitels haben sich Autorin Melanie Laibl und Illustratorin Lili Richter bei diesem Buch zu Herzen genommen. Freunde von abwechslungsreichen Schreibstilen werden mit dem von Melanie Laibl ihre helle Freude haben, denn von Sprachspielen, Redewendungen und Synonymen, über römische Gottheiten, tierischem Hintergrundwissen und biologischen Informationen ist alles mit von der Partie und die großartigen Zeichnungen von Lili Richter verflechten alles zu einem homogenen Ganzen. Besonders die historische Entwicklung des WCs und der kleine Exkurs „Was Schleppen so schleppten“ haben es mir besonders angetan.

Das Format ist passend gewählt, um die detailreichen Zeichnungen und das vielschichtige Layout erfassen und gebührend erforschen zu können.

Ich persönlich habe mir genug Zeit genommen das Buch zu lesen. Da die Konsequenzen von Abfall auf unseren Planeten und natürlich unser Leben so weitreichend sind, wohnt den Seiten manchmal eine gewisse Intensität inne. Dementsprechend wollte ich die Lektüre nicht nur konsumieren, sondern wirklich verdauen und verstehen, weswegen ich nur 4-6 Seiten pro Tag las. Es hat auch gewirkt: Die Message ist angekommen und mein Abfallbewusstsein im Alltag ist definitiv gewachsen (und mein Vokabular zu Exkrementen 😉 ).

Blick ins Buch:

Abschließende Worte:

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen – eine wichtige, witzige, sehenswerte und lehrreiche Lektüre!

Franziska Schriftzug 2

Die Mini Me Zeichenschule

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Buchdaten:

Titel: Frau Annika und ihr Papierfräulein: Die Mini-Me Zeichenschule
Autorin: Frau Annika 
ISBN-13: 9783772483806
Verlag: Frechverlag
Seiten: 96
Preise: 15,50€ (A) 14,99€ (D)

Buchtrailer:

Um was geht’s:

Mit diesem Buch lernt man die Basics, die man braucht um sich selbst als stilisiertes Mini-Persönchen zu zeichnen, auszuschneiden und in reale Umgebungen einzufügen. Als Selfie der besonderen Art sozusagen. Für was man so etwas braucht? Ich finde das eine wunderschöne Weise ein Fototagebuch zu gestalten und dabei seine Zeichen- und Malskills zu verbessern. Aber es gibt ungefähr drölfzig Gründe mehr so ein lustiges Mini-Me in die Welt zu setzen (z.B.: um seinen Spieltrieb zu befriedigen 😉 ) !

Aufbau:

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt. Das sind:

  1. Zeichengrundlagen: Hier lernt man die wichtigsten Grundlagen zum Zeichnen der Mini-Mes, wie Anatomie, Körperformen, Posen, Gesichtsausdrücke etc. Denn die kleinen Papierfräulein sehen zwar lustig und einfach aus, aber um etwas vereinfachen zu können, muss man die Essenz dessen beherrschen. Zumindest wenn man etwas Neues kreieren will.
  2. Technik: Hier lernt man welche Farben, Stifte, Papier, Werkzeuge und Hilfsmittel Frau Annika verwendet, wie man Haut darstellt – kurz wie man das Mini-Me am besten koloriert. Aber auch wie man seine Miniatur-Persönlichkeit ausschneidet, mit Aufstellern versieht und fotografiert wird dem geneigten Leser hier näher gebracht. Hier finde ich die Material-Empfehlungen der Autorin sehr hilfreich, weil man so nicht lange suchen muss, sondern bei Bedarf gezielt kaufen kann. Dadurch spart man sich unnötige Geldausgaben für die sowieso teuren Künstlermaterialien.
  3. Papierfräulein: Dieses Kapitel widmet Frau Annika ganz der Frage: Wie kann ich das Papierfräulein in Szene setzen? Für was kann ich mein Mini-Me verwenden? Man erhält viele Impressionen für Einsatzmöglichkeiten und Erweiterungen derselben durch Verwendung in Glückwunschkarten, Bildern, besondern Geschenken etc. Hierfür werden ganz tolle Anleitungen für Pop-Up-Karten, Dioramen und die Erstellung von Anziepüppchen zur Verfügung gestellt.
  4. Bildergalerie: In der Bildergalerie findet man eindrückliche Beispiele für das Mini-Me in Aktion. Das habe ich besonders wertvoll gefunden, da man wirklich inspiriert und vom Zauber der Mini-Mes eingefangen wird.
  5. Übungsblätter: Diese sind nicht im Buch in ausgedruckter Weise inkludiert. Um die Blätter zu erhalten erstellt man einen Account beim Frechverlag und ladet die Übungsblätter mit dem im Buch enthaltenen Freischaltcode herunter. Mit den Blättern habe ich mich getraut das Ganze zu wagen und auch gespürt wie unglaublich eingerostet ich im Zeichnen von Personen bin, beziehungsweise noch auf dem Level feststecke, den ich seit meiner Jugend nicht weiter ausgebaut habe. Für mich eine ganz tolle Erfahrung hier Hilfe außerhalb meiner Komfortzone zu haben und stressfrei dazuzulernen.

Buchgestaltung:

Layout und Strukturierung des Buches sind sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Auch die Bilder sind sehr anschaulich und inspirieren zum Selberausprobieren!
Durch die Broschur und das gut gewählte Format kann man das Buch überall mit hinnehmen, gleichzeitig bleiben die Bilder groß genug, um auch Details zu erkennen.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Inhaltsangabe und wird durch eine eigene Farbe definiert. Diese spiegelt sich an der Seitennummerierung wieder, wo auch der Kapitelname zu finden ist. So findet man sich spielend leicht zurecht. Da hat jemand wirklich mitgedacht – bravo!

Selbstversuch:

Persönliches Fazit:

Ich habe noch nie so eine flüssige und leicht zu konsumierende Zeichenschule genossen! Innerhalb von eineinhalb Tagen verschlungen, druckte ich anschließend die Übungsblätter aus, um sofort loszulegen. Ich stützte mich auch schwer auf diese, um meine anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden. Das ist überaus praktisch, denn mit Menschen zeichnen habe ich normalerweise einfach Probleme. Aber die Blätter zeigen die Grobvorgabe einer Pose  und damit auch die Größe der Gliedmaßen, des Kopfes und Rumpfes. Dadurch kann man sich auf das Gesicht und andere Details konzentrieren und bekommt ein Gespür dafür, wie die Verhältnisse beim Kindchen-Schema funktionieren.
Mir wurde auch bewusst wie langweilig meine Gesichtsausdrücke bis jetzt waren und wie schwierig Gewandfalten sind 😀 Aber Übung macht bekanntlich den Meister und genau das werde ich jetzt machen!

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal

Franziska Schriftzug 2