Vor zwei Wochen bin ich im Internet mehrfach über die Idee gestolpert einen riesenhaften Eulenbaum als Gemeinschaftsprojekt zu machen.
Aber ich habe noch nie in so großen Dimensionen gearbeitet, also musste ich ein bisschen experimentieren. Eine liebe Freundin hat mir einen Tipp verraten, der Gold wert ist, und zwar das Bild per Beamer an die Wand zu werfen und dann die Konturen abmalen. Diese Idee habe ich für mich adaptiert.
Zuerst habe ich den Baum gezeichnet, da ich noch nicht wusste, ob ich die Linien-Textur wirklich haben möchte, habe ich sie nur angefangen:
Nächster Schritt: Den Baum auf Overheadfolie ausdrucken, da ich keinen Beamer hatte:
Papier (von Fabriano 1,5 m breit und 120g schwer aus dem Künstlerbedarf), Schere, Marker und Overheadfolie+Projektor brauchte ich für den nächsten Schritt: Projizieren und abzeichnen:
Eigentlich habe ich mir überlegt den Baum mit Acrylfarbe zu bemalen, aber mit Acryl fühle ich mich nicht so wohl, deswegen habe ich mich meiner geliebten Aquarellfarben bedient:
Man braucht fast nichts an Farbe und einen 2cm Katzenzungenpinsel, sowie kleinere Rundpinsel für die Spitzen.
Und ab jetzt heißt es bestücken mit Eulen, Dachsen, Eichhörnchen, Vögeln, Hirschen etc. Was die Kinder so produzieren, wird angebracht. Blätter kommen auch noch langsam dran:
Im Jänner wird dann auf Schneeflocken umgesattelt und im Frühjahr kommen grüne Blätter und Blüten dran. Ein Ganzjahresprojekt, das man guten Gewissens lange hängen lassen kann. Einen schönen Aspekt finde ich auch, dass die Teile als Gesamtbild, aber auch als Einzelteile funktionieren.
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Sonntag! Liebe Grüße
Titel:Die Tiere und die Wörter Autor: Wolfgang Hermann
Illustratorin: Katharina Sieg
Verlag: Nilpferd/G+G-Verlagsgesellschaft
Format: 284 mm x 217 mm
Seitenanzahl: 48
Alter: ab 4 Jahren ISBN: 978-3-7074-5209-9 Preis: 19,95€ (A u D)
Zum Buch:
Die Tiere der Savanne philosophieren über Wörter und jedes hat seine ganz eigene Theorie über sie. Der Frosch, zum Beispiel, ist stets bemüht so wenige Wörter wie möglich zu verschlucken, um Ärger zu vermeiden. Die Giraffe hingegen sieht im spartanischen Gebrauch von Worten das Heil, um der Begriffskargheit zu entgehen, denn „wer … namnam … keine Wörter mehr hat … namnam … der muss verhungern.“ Der Leopard hadert mit der Existenz von Worten. Am liebsten wäre ihm, dass Benennungen abgeschafft würden. Er ist für eine Entscheidung: Wörter oder Tiere! In seiner Not sucht er den Philosophenbär auf, denn der weiß auf alles eine Antwort…
In seinem Kinderbuchdebut widmet sich Wolfgang Hermann dem Thema Sprachphilosophie: Warum heißt der Bär, Bär und nicht Büchse? Woher kommen Benennungen überhaupt? Wie heißen die Tiere woanders?
Das zugegeben nicht ganz einfache Thema wird durch die brillanten Malereien von Katharina Sieg sichtbar und nachvollziehbar gemacht. Sie versteht es meisterhaft die wachsende Verwirrung vom Leoparden durch ihre Illustrationen darzustellen. Der Philosophenbär, der aus planetarischen Nebeln zu bestehen scheint, ist der reinste Augenschmaus! Die wunderschönen Farbharmonien in der Savanne lassen einen direkt den warmen Sand spüren und die wohl gewählten Kontraste lassen die Seiten leuchten.
Wie man sich vielleicht schon denken kann, bin ich ein großer Katharina Sieg-Fan und schon von ihrem Buch „Die Nacht des Elefanten“ hellauf begeistert gewesen, welches allerdings mit einer ganz anderen Technik verwirklicht worden ist. „Die Tiere und die Wörter“ ist zwar auch durch Mixed-Media entstanden, aber unter Verwendung von Tinte, Aquarell und Buntstiften (oder möglicherweise Pastellkreide?), statt Papier, Schere und Leuchttisch. Jede der Techniken ist wunderbar und hat unglaubliche Strahlkraft und – so kommt es mir vor- jede wurde für das jeweilige Buch eigens von der Künstlerin gefunden und weiterentwickelt. Aber lange Rede kurzer Sinn, seht es euch selbst an beim…
… Blick ins Buch:
Abschließende Worte:
Was für ein wunderschönes Liebhaber-Buch! Das Layout und die Buchbindung erfüllen mit Spotlack, Halbleinen und silbernen Sternen all meine Wünsche. Und Katharina Siegs Nachthimmel-Kompositionen regen zum Träumen mit offenen Augen an. Ich habe mich auf den ersten Blick verliebt!
Weihnachten naht in schnellen Schritten und für uns Bastler und Selbermacher heißt das Hochbetrieb im Kreativatelier! Letztes Schuljahr habe ich im Zuge eines Werkprojektes Polymer Clay für mich entdeckt, also ofenhärtende Modelliermasse. Die bei uns bekannteste Marke heißt Fimo und mit dem haben wir auch unser Vatertagsgeschenk gestaltet:
Meine ersten Versuche: Es ist übrigens kein Problem verschiedene Fimo Versionen (Professional, Effect, Soft) zu mischen. Ich habe sogar Premo, also eine andere Marke, dazu gemischt.
Das haben die Kinder aus der dritten Klasse aus der Grundidee gemacht!
Manche werden im Kühlschrank eher nicht mehr auf einer Flasche drauf platz haben, aber sie sehen herrlich aus!
Aus dem Restfimo haben sich die Kinder so nette Anhänger geformt. Auf diese Idee sind sie ganz alleine gekommen.
Die Idee zu den Fimokorken habe ich in einem Buch vom Frech-Verlag gefunden. Es heißt Modellierspaß kinderleicht mit Fimo und hat mir sehr gut gefallen! Daraus hätte ich noch einiges mit den Kindern machen mögen, aber weil Fimo nicht gerade billig ist, musste ich mit den Ideen haushalten 😉 Aber alleine das Cover sieht doch super aus, nicht?
Die Idee für diesen Anhänger habe ich durch diesen YouTube-Channel bekommen: Creative Rachy
Das ist ein Detail von einem Cosplay-Kostüm für ein Spiel genannt Alice: Madness returns. Hach, wie habe ich es geliebt ❤
Man kann auch Alltagsgegenstände verschönern. Natürlich habe ich nur die Sterne in den Ofen gelegt und danach mit Superkleber auf der Brille angebracht. Die dunklen Spitzen habe ich mit Pastellkreide gemacht. Einfach vor dem Härten im Ofen auf den Fimo pinseln.
Ein Kind hatte dann die Idee einen Kaktus zu machen, was mir so gut gefallen hat, dass ich die Idee gleich adaptiert habe. Außerdem hat Goebi, aka Annett Goebel, eine ganz tolle Künstlerin, der ich seit vielen Jahren folge, auch so einen tollen Fimo-Kaktus gemacht: Göbi Kaktus. Goebi hat ganz viele zuckersüße Fimo-Ideen auf ihrer Seite – musch du gugge! Meine Kaktus-Version sieht so aus:
Fimo mit Acrylbemalung, erster Versuch…
Ganz zufrieden war ich aber noch nicht.
Bei meinen wirklich tieeefgehenden Recherchen entdeckte ich nebst vielen Informationen noch zwei Künstler, die mich sehr inspirieren: Einerseits Ace of Clay, der unheimlich hilfreiche Tutorials macht, und Caroline McFarlane-Watts, die einfach umwerfende Kunstwerke kreiert, die ich in monatelanger Sucht zu so einem Imperium zusammengesammelt habe:
Figuren von Caroline McFarlane-Watts von Tall Tales Productions. Sind sie nicht wunderschön?
Angespornt von so viel tollen Ideen habe ich mich dran gemacht den Kaktus nochmal mit SuperSculpey zu probieren, einem hautfarbenen Polymer Clay:
Danach habe ich ihn versucht mit Acrylfarben von Liquitex anzumalen, was nicht funktioniert hat, weil die auf starkes Verdünnen mit Wasser sehr seltsam reagieren. Deswegen habe ich mir die Citadel Farben von Warhammer gegönnt (abenfalls Acryl), die für das Bemalen von Plastik-Miniaturen geschaffen worden sind und auch auf Polymer Clay gut funktionieren:
SuperSculpey mit Citadel-Farben bemalt.
Natürlich braucht man, um aus Polymer Clay was Anständiges formen zu können ein paar Werkzeuge. Ich habe herausbekommen , dass es sehr individuell ist, was jeder verwendet und wie viel jeder braucht. Ich habe inzwischen eine große Vielfalt an Werkzeugen gesammelt, verwende aber haupstächlich die Colorshaper in jedem Härtegrad (das sind die mit der Plastikspitze), da man mit denen ausgesprochen feine Details herausarbeiten kann:
Werkzeuge zum Bearbeiten von Polymer Clay.
Ganz praktisch sind auch so genannte Pasta Machines, mit denen man verschiedene Farbtöne mischen, den Polymer Clay auf exakte Dicken auswalken und harte Polymer Clays, wie z.B.: Fimo Professional, weichkneten kann. Wer da ein richtiges Schmuckstück und gleichzeitig den besten am Markt haben möchte, kann sich bei Ed Street einen eigenen machen lassen, wie wär’s zum Beispiel mit einem Regenbogen?
Im Weihnachtsfieber habe ich wieder eine Künstlerin entdeckt, die ich schon seit langem sehr liebe: Patience Brewster und ihre Krinkles Figuren. Die Figuren werden in einem sehr aufwändigen Verfahren zuerst von ihr gezeichnet, dann von anderen Künstlern geschnitzt, von ihr korrigiert und dann in Resin abgegossen und von Hand bemalt. Für Interessierte gibt es hier ein Herstellungsvideo:
Inspiriert von diesen wunderbar verrückten Figürchen habe ich meine eigenen geschaffen und bin dabei wieder auf Schwierigkeiten gestoßen:
Irgendwie werden meine Skulpturen immer etwas creepy ^^‘
Ich habe die Sonne mit Citadel-Farben bemalt und der Farbauftrag wurde sehr fleckig. Das sieht natürlich unprofessionell aus, deswegen habe ich es beim Fisch mit Grundierung versucht (Liquitex Gesso transparent). Aktuell sieht er so aus:
SuperSculpey mit Liquitex Gesso. Oberfläche wird leicht schimmernd, aber das Gesso ist wirklich transparent. Es fühlt sich dann auch etwas sandig an.
Mal schauen, ob das besser funktioniert. Vielleicht hätte ich auch warten müssen und nicht direkt nach dem Ofen das SuperSculpey bemalen…
Na ja, so viel auf jeden Fall zu meinen weihnachtlichen Kreativspäßen. Ach ja, ich habe noch etwas ganz Tolles gefunden, eine so genannte Wet Palette, Nasspalette! Die kann man sich zwar selbst basteln, aber die Everlasting Wet Palette Painter macht mir sehr viel Freude und ist mir bei allen Acrylarbeiten eine RIEEEESEN Erleichterung, weil die Farben wirklich feucht bleiben, auch wenn man die Palette stundenlang offen rumstehen lässt! Jucheee, kein Stress mehr beim Werkeln mit Acrylfarben!
Everlasting Wet Palette (Beweis: Farbe von gestern noch flüssig!!) mit Posca Acrylmarker, die sind extrem empfehlenswert und zuckersüßem Bärchenanhänger ohne Ohren ;). Die Idee zum Bären stammt von der gewaltig tollen Seite Red Ted Art von Maggy.
Sooo, vielleicht habt ihr jetzt auch ein paar Ideen bekommen! Ich würde mich sehr darüber freuen! Wenn ihr Fragen habt, bitte stellt sie in den Kommentaren! Ich wünsche euch allen einen guten Wochenstart! Liebe Grüße
P.S.: Ich wurde für diesen Beitrag in keiner Weise gesponsert oder dazu angehalten. Alle Empfehlungen kommen von Herzen, weil sich die Dinge einfach bewährt haben und großartig funktionieren bzw. die Künstler einfach mega tolle Sachen produzieren!
Titel: Das große Zentangle®-Buch
Autor/in: Beate Winkler (CZT) and Friends
ISBN: 9783772483714
Verlag: Frech
Seiten: 144 Preise: 15,50 (A) 14,99 € (D)
Um was geht’s:
Ich habe schon lange bemerkt, dass meine Fähigkeiten Muster und Ornamente zu zeichnen im besten Falle begrenzt sind. Das wollte ich ändern und bin über den Zentangle®-Trend gestolpert. Im Großen Zentangle®-Buch finden sich über 100 Muster (=Tangles), die aufgebrochen und Schritt für Schritt erklärt werden, sodass sogar – und ich habe es ausprobiert – Kinder wirklich schöne Muster erstellen können! Mit zwei vierten Klassen habe ich das Großprojekt gestartet. Dabei habe ich mir 9 Muster herausgesucht und mit den Kindern einzeln erarbeitet, als Zentangle-Basis sozusagen (siehe Tafelbilder unten). In „Phase 2″ durften sie dann ihr eigenes Tile (= Papierquadrat) gestalten. Zum Abschluss gestalteten sie die Buchstaben ihres Namens mit Mustern aus und den bemalten den Hintergrund farbig mit Aquarell.
Für mich selbst war das Ganze höchst inspirierend und ich habe viel gelernt! Mein Lieblings“hack“ ist aber, dass man wunderschöne Übergänge beim Schattieren mit dem Bleistift durch Papierwischer erstellen kann. Das hat die Qualität der Tangles gleich verdoppelt. Aber seht selbst:
Selbstversuch:
Aufbau:
Nach der Einleitung (Was ist Zentangle®? Wie fange ich an? etc.) folgen die einzelnen Tangles. Sie sind gegliedert in Einstiegs-, Mittel- und Meisterklasse und durchnummeriert. Die einzelnen Muster werden Strich für Strich genau erklärt und mit bildhübschen Beispielen abgeschlossen.
Persönliches Fazit:
Ein fantastisches Buch, um zwanglos loszuzeichnen, wirklich im Gestalten zu versinken, dadurch Stress abzubauen und ganz nebenbei auch noch zahllose Muster kennen und wiedergeben zu lernen. Ich bin restlos begeistert!