Heute möchte ich euch wieder einen ganz besonderen Bücherliebling vorstellen:
Alle gezeigten Bilder stammen aus: Stella Dreis, Der Bärenvogelschatz. Nilpferd im G&G Verlag, Wien 2018.
Stella Dreis hat sowieso schon einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, da sie das wunderschöne „Grimms Märchenreise – Ein Wimmelbuch von Stella Dreis“, erschienen im Thienemann Verlag, illustriert hat.
[Exkurs – Anfang] Meines Erachtens hat das Buch „Grimms Märchenreise“ das falsche Format. Es hätte locker als Riesenbuch herausgegeben werden können. Es beinhaltet einfach so umwerfende und reiche Bilder, dass sie auf dem kleinen Format verloren gehen. Aber leider reagierte der Thienemann Verlag damals nicht auf meine Frage und in den vergangen Wochen auf eine andere Frage auch nicht…Inzwischen ist es vergriffen, aber zumindest noch gebraucht erhältlich [Exkurs – Ende].
In „Der Bärenvogelschatz“ hat Frau Dreis einen anderen, aber nicht minder wunderbar liebevollen, ergreifenden, fragilen und trotzdem unbeirrbaren Stil. Er bedient sich weniger Farben und wirkt trotzdem heiter, fröhlich und verspielt. Und vor allem spiegelt er exakt den Ton der Handlung wieder, die eine Brücke schlägt zwischen der außerordentlichen Verwundbarkeit und der endlosen Glückseligkeit, die einen beseelt, wenn man Dingen nachgeht, die einen wahrhaftig berühren.
Zur Handlung:
Wir lernen den kleinen Bären kennen als Schatzfinder, nicht etwa Schatzsucher, denn der kleine Bär findet stets Kostbarkeiten und zwar überall! Nur leider, und dieser Teil wird ausschließlich in mehreren doppelseitigen Bildern dargestellt, findet der kleine Bär kein Tier, das seine Freude und Aufregung über die außergewöhnlichen Kleinode teilt:
Traurig darüber lässt er sein Schnäuzchen hängen, aber da eilt ihm das Schicksal zu Hilfe und eine Schatzfinderhistorie der Superlative nimmt ihren Anfang:
Wer sich das obere Abbildung durchliest und auf sich wirken lässt, kommt nicht umhin zu bemerken welch famoser Lautsprache sich Frau Dreis bedient. Schrift und Bilder in perfektem Einklang spüren wir den Kitzelregen auf unserer Haut und sehen das verwunsche Blinken der Glitzerfische unter der Wasseroberfläche. Es erhebt auch das Vorlesen zu einem besonderen Genuss, da man fast schon mühelos szenisch liest. Und auch wenn keine Wörter zu finden sind, sprechen die vielen doppelseitigen Bilder eine eindeutige Sprache. Sie laden den Zuhörenden/Lesenden dazu ein ins Bild einzutauchen, zu verstehen, kurz zu verharren und dann erst weiterzublättern.
Auch das Ende beinhaltet eine berührende Botschaft und lässt uns beschwingt und mit einem wohligen Gefühl in der Magengegend das Buch schließen und der Zukunft ins Auge blicken.
Fazit:
Wooooow, so ein schönes, liebes Herzensbuch! Ein Buch das man knuddeln will, da es so viel beinhaltet woran man glauben und festhalten will:
Es ist gut so wie du bist, da ist jemand, der dich versteht und lieb hat, der bei dir bleibt und jede Facette des Lebens mit dir teilt und wenn du alt und tattrig bist, immer noch an deiner Seite weilt.
Ich musste mir das Buch einfach kaufen und euch mit der Genehmigung von Nilpferd im G&G Verlag vorstellen.
Ich finde das Buch von mehreren Standpunkten aus großartig: Als Amateur-Autor sind Bild- und Schriftsprache, sowie der homogene und zeitgleich dynamische rote Faden verzückend, als Freizeit-Künstler empfinde ich die Bilder als Juwel, als Teilzeit-Lehrerin ist die Botschaft eine zutiefst wertvolle und als Mensch allgemein kann ich nur sagen: „Holt euch diesen Bärenvogelbücherschatz!“
Eine kleine Anmerkung: Vielleicht sollte das Buch mit einem Schutzband versehen werden, falls es öfter aus dem Regal genommen wird. Der Einband scheint leicht zu beschädigen sein. Obwohl es ganz neu ist, schaut der Einband gebraucht aus.
(Tut meiner Liebe, aber keinen Abbruch ;P )
Nun denn, dann wünsche ich euch einen wunderbaren Sonntag, genießt die hoffentlich freie Zeit!
Alles Liebe